Die Pflege unserer Haut gehört zu unseren täglichen Ritualen. Die einen wenden etwas mehr Zeit dafür auf, die anderen etwas weniger. Auch wenn es Ausnahmen gibt, bietet die Kosmetik eine Vielzahl von Produkten, mit denen wir unserer Haut äußerlich etwas Gutes tun können. Doch die Haut zählt auch zu unseren Organen. Und wie alle anderen auch, ist sie auf eine spezifische Nährstoffversorgung über die Nahrung angewiesen, wenn sie dauerhaft funktionsfähig und gesund bleiben soll. Eine bedarfsgerechte Ernährung für die „Pflege von innen“ ist also auch für unsere schützende Körperhülle unerlässlich.
Fürsorge, die sich unbedingt lohnt
Gründe, unsere Haut pfleglich zu behandeln, gibt es viele. Sie ist unser größtes Organ und macht nahezu ein Sechstel unseres gesamten Körpergewichts aus. Als externe Barriere schützt sie unseren Organismus vor äußerlichen Einflüssen wie Krankheitserregern, UV-Strahlung, wechselnden Temperaturen und Dehydrierung. Neben diesen elementar gesundheitsrelevanten Eigenschaften trägt sie auch zu unserer Attraktivität bei. Eine schöne Haut verbessert unser Selbstbild und wirkt sich damit indirekt auch positiv auf unser Wohlbefinden aus.
Geschwindigkeit ist eine Frage der Zeit
Dass unsere Haut mit der Zeit älter wird – und man ihr das früher oder später auch ansieht – ist ein Naturgesetz. Das „chronologische Altern“ ist ein komplexer biologischer Prozess, der unvermeidbar ist. Er geht mit einem Verlust an Hautelastizität und zunehmender Brüchigkeit einher. Doch auf das Tempo, mit dem unsere Haut altert, können wir erheblichen Einfluss nehmen, im Positiven genauso, wie im Negativen. Denn neben der Biologie spielen auch externe Faktoren eine wichtige Rolle. Durch UV- Strahlung hervorgerufene Zellschädigungen, oxidativer Stress, Chemikalien und schlechte, einseitige Ernährung können Faltenbildung, irreguläre Pigmentierung, Kollagenabbau und den Verlust der Hautelastizität deutlich beschleunigen. Mit anderen Worten: Bei vielen Menschen sieht die Haut älter und strapazierter aus, als sie eigentlich müsste. Effektiver Sonnenschutz sowie die Verwendung hautverträglicher Pflege- und Kosmetikprodukte sind jeweils ein Thema für sich. Hier soll es im Folgenden um den Einfluss der Ernährungsweise auf die Hautgesundheit gehen.
Die Haut leistet viel und hat entsprechende Ansprüche
Eine alte Weisheit besagt, dass die Haut Spiegelbild unseres Innersten und unserer Seele ist. Sind unser Organismus und unsere Psyche vital und gesund, sieht man uns das an – und umgekehrt. Nahrungsmittel, die in größeren Mengen verzehrt als ungesund gelten, können auch unser Hautbild negativ beeinflussen. Dazu zählen u.a. hochverarbeitete Lebensmittel, Industriezucker sowie tierische Fette und Eiweiße. Auf der anderen Seite gibt es Nahrungsbestandteile, auf die eine gesunde Haut angewiesen ist.
Wasser
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für unseren gesamten Organismus unerlässlich. Das gilt auch im Speziellen für die Haut. Ein Mangel an Flüssigkeit führt zu Gewebedehydrierung und eingeschränkter Funktionalität. Die Haut wird fahl und fleckig. Ausreichend Wasser lässt den Teint dagegen frischer aussehen. Wasser wird auch für die Talgproduktion benötigt, ohne die es zu Rötungen, Juckreiz und schuppiger Haut kommen kann.
Vitamine
Vitamine spielen in puncto Hautgesundheit vor allem als Antioxidantien eine tragende Rolle. Das wichtigste wasserlösliche Antioxidans im menschlichen Körper ist Vitamin C. In der Haut ist es in hoher Konzentration in Epidermis und Dermis zu finden. Darüber hinaus ist es als Cofaktor an der Bildung von Kollagen beteiligt, das die Haut strafft und elastisch hält.
Vitamin E ist ein fettlösliches Antioxidans, das in den Zellmembranen lokalisiert ist. Gemeinsam bilden die beiden Vitamine ein wirksames Tandem zum Schutz der Membranen vor Oxidation. Dass der gemeinsame Verzehr protektive Effekte gegenüber UV-induzierten Hautschädigungen besitzt, ist durch Studien bereits belegt. Vitamin A hat ebenfalls eine große Bedeutung und wird sogar als „Hautvitamin“ bezeichnet, da es zum Aufbau und zur Regeneration der Haut und der Schleimhäute benötigt wird. Zudem regt es die Zellteilung an. Einigen B-Vitaminen, wie Biotin, Niacin und Ribloflavin wird ebenfalls eine gesundheitsfördernde Wirkung für die Haut zugeschrieben.
Spurenelemente
Hier sind drei Stoffe hervorzuheben, die eine starke physiologische und biochemische Wirkung für die Haut aufweisen. Kupfer ist entscheidend an der Bildung von Kollagen und dem Hautfarbstoff Melanin beteiligt. Zudem ist es ein wirkungsvolles Antioxidans. Selen und Zink sind ein wichtiges Mineralstoffduo, wenn es gilt, die Haut vor UV-induziertem Stress zu schützen. Zink weist darüber hinaus antimikrobielle Eigenschaften auf, von denen die Haut ebenfalls profitieren kann.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Auch sekundäre Pflanzenstoffe sind mit ihrer antioxidativen, antikanzerogen und antimikrobiellen Wirkungen für die Haut wichtig. Hier sind insbesondere Polyphenole und Carotinoide zu erwähnen. Bei den Polyphenolen gilt die Aufmerksamkeit vor allem der Untergruppe der Flavanole, die vor UV-bedingten Schäden schützen können. Dazu gehören u.a. die Procyanidine, die in hohen Mengen in Traubenkernen enthalten sind. Ein ähnlich schützender Effekt wird nachweislich auch den für die Farbgebung von Blüten und Früchten verantwortlichen Carotinoiden zugeschrieben.
Ausgewählte Lieblingsspeisen Ihrer Haut
Die oben aufgeführten Vitalstoffe sind für die Pflege und den Schutz der Haut von zentraler Bedeutung. Dies sollte bei der Zusammenstellung des eigenen Speiseplans nicht unberücksichtigt bleiben. Auf einzelne Lebensmittel festlegen muss man sich dabei allerdings nicht. Die folgenden 5 Beispiele sind nur eine Anregung, da sie als besonders hautfreundlich gelten:
Erdbeere
Die „Königin der Beerenfrüchte“ schmeckt auch der Haut besonders gut. Sie enthält viel Vitamin C und Folsäure, die zur Zellerneuerung beiträgt. Der hohe Wasseranteil kommt der Haut ebenfalls zu Gute.
Granatapfel
Der Granatapfel genießt schon seit jeher den Ruf, ein Garant für schöne Haut zu sein. Sein Saft trägt zur Revitalisierung der Haut bei und fördert einen strahlend frischen Teint. Kein Wunder, denn er enthält bis zu 20 verschiedene Polyphenole, die entzündungshemmend wirken und freie Sauerstoffradikale neutralisieren können. Der zellschützende Effekt wird durch das ebenfalls enthaltene Vitamin E unterstützt.
Gurke
Mit einem Wasseranteil von bis zu 97 % ist die Gurke der reinste Feuchtigkeitsbooster. Zudem unterstützen hautstärkende Schwefelverbindungen Haare und Nägel von innen heraus. In deren „Genuss“ kommt jedoch nur, wer die Gurke ungeschält verzehrt. Da allerdings auch potenzielle Schadstoffe in der Schale sitzen, sollten unbehandelte Exemplare unbedingt bevorzugt werden.
Kokoswasser
Kokoswasser ist nicht nur ein gesunder und moderner Energiedrink, sondern auch sowohl zur äußerlichen wie innerlichen Pflege insbesondere sonnengestresster Haut hervorragend geeignet. Neben den Vitaminen A, C und B enthält es viel Wasser sowie die Spurenelemente Zink und Selen. So wird die Haut gleichzeitig mit Feuchtigkeit und wichtigen Nährstoffen versorgt.
Kakao
„Braunes Gold“ nannten die Spanier die Kakaobohnen, als sie diese einst von ihren Entdeckungsreisen nach Europa brachten. Und damit lagen sie aus ernährungswissenschaftlicher Sicht „goldrichtig“, denn die kleinen Bohnen enthalten über 300 verschiedene Inhaltsstoffe, von denen einige auch unserer Haut Gutes tun. Einem regelmäßigen Kakaoverzehr werden eine verringerte Faltenbildung sowie eine Reduzierung der Kollagenschädigung durch UV-Strahlung nachgesagt. Diese Effekte werden auf Stoffwechselprodukte zurückgeführt, die beim Genuss von Kakao gebildet werden.
Aloe vera
Wie schon ihr Name sagt, ist sie die einzig „Wahre“ (lat. = vera), denn unter den über 300 Arten Aloe-Pflanzen gibt es keine andere, die sich für Heil- und Kosmetikzwecke so gut eignet. Das Gel im Inneren der Blätter enthält – neben einem hohen Wasseranteil – vor allem Glykosaminoglykane (Acemannan), Salicylsäure, Saponine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine sowie Mineralstoffe und kann so die Haut sowohl innerlich als auch äußerlich unterstützen.
Fazit
Die Haut ist mit ihren verschiedenen Schichten ein sehr komplexes Organ. Entsprechend vielseitig sollte auch ihre Pflege sein. Neben hochwertiger Kosmetik trägt auch eine bedarfsgerechte Ernährung zu ihrer Gesunderhaltung bei. Wer diesem Umstand auch bei der Auswahl seiner Lebensmittel Beachtung schenkt, wird die Dankbarkeit der Haut „am eigenen Leib“ spüren und beim regelmäßigen Blick in den Spiegel vermutlich auch sehen.