Was tun, wenn Blähungen plagen?

Es gibt wohl niemanden, dem Blähungen völlig fremd sind. Während unser Darm Nahrung verdaut, entstehen Gase. Sie entweichen auf ganz natürliche Weise über den After.

Wenn die Gasansammlungen zu groß werden, bezeichnen wir sie als Blähungen. Das gehört ganz selbstverständlich zu unseren Körperfunktionen. Selbst wer regelmäßig einen Blähbauch hat, muss keineswegs eine gestörte Darmfunktion aufweisen.

Bei manchen Menschen allerdings werden die krampfartigen Beschwerden so stark, dass sie bis zu den Schultern ausstrahlen können. Manch einer ist schon einmal wegen Verdachts auf Herzinfarkt untersucht worden – es stellte sich heraus, dass lediglich Blähungen die Verursacher der Beschwerden waren.

 Was sind die Ursachen für unnatürlich starke Blähungen?

Übermäßige Blähungen können zum Beispiel auf eine Fehlbesiedelung im Darm hindeuten oder auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Auch eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse könnte eine Ursache sein.

Häufig ist es allerdings noch naheliegender! Zu viel Einfachzucker, Zusatzstoffe in Fertiggerichten, Haltbarmacher, kurzum ungesunde Nahrung, mit der unser Darm so gar nichts anfangen kann. Weil das Essen so nicht entsprechend verwertet wird, entstehen zu viele Gasansammlungen.

Durch zusätzliches Verschlucken von Atemluft, kohlensäurehaltige Getränke und Kohlgemüse, welches während des Verdauungsprozesses eine große Menge Gas entwickelt, können Blähungen verstärkt werden. Sie bestehen hauptsächlich aus Kohlenstoffdioxid, Methan und Wasserstoff – die Ursachen für den unangenehmen Geruch.

Blähende Nahrungsmittel sind zum Beispiel: 

  • unreifes Obst, Zwiebeln, Linsen, Bohnen und Kohlgemüse
  • Rohkost, wenn sie nicht auf Ihrem täglichen Speiseplan steht (der Darm also nicht daran gewöhnt ist)
  • Vollkornbrot mit großem Korn (wenn der Darm mehr Weißmehl- als Vollkornprodukte gewöhnt ist)
  • frittiertes und gebackenes Essen
  • Kaffee und Getränke mit Kohlensäure und sogar Schokolade

Das stinkt! Aber warum?

Unangenehm riechende Flatulenzen entstehen vor allem, wenn wir uns proteinreiche (eiweißreiche) Kost schmecken lassen. Werden Eiweiße durch Darmbakterien verdaut, entsteht Schwefelwasserstoff – ein besonders geruchsintensives Gas. Ein stark riechender Stuhlgang und Blähungen müssen Sie nicht zwingend beunruhigen. Werden sie zum Dauerzustand, unabhängig davon, was Sie essen, könnten beispielsweise eine zu geringe Enzymproduktion der Bauchspeicheldrüse vorliegen oder entzündliche Erkrankungen die Ursache sein.

Das Gleiche gilt für ständige Blähungen in Verbindung mit Schmerzen und Unwohlsein sowie, wenn Ihr Stuhl über mehrere Tage hinweg beißend unangenehm oder faulig riecht.

 Weniger Gase – so geht’s: 

  • Bewegen Sie sich. Das hilft Ihrem Darm, die Transitzeit des Darminhaltes zu verkürzen. Sie fördern damit einen regelmäßigen Stuhlgang und verringern Gasansammlungen – das beugt Verstopfung vor.
  • Trinken Sie ausreichend angepasst an Ihre Ernährung. Genießen Sie Getränke ohne Kohlensäure! Verzehren Sie ballaststoff- oder eiweißreiche Lebensmittel, braucht Ihr Körper etwas mehr Wasser.
  • Kauen Sie gut, die Verdauung beginnt bereits im Mund. Essen Sie langsam und sprechen Sie wenig dabei. So verschlucken Sie weniger Luft.
  • Achten Sie darauf, wann Ihr Darm mit Blähungen reagiert. Welche Nahrungsmittel fördern Flatulenzen.
  • Trinken Sie einen Tee aus Fenchel, Anis und Kümmel (gemischt zu gleichen Teilen). Diese drei Kräuter wirken verdauungsfördernd und blähungswidrig. Oder trinken Sie Pfefferminztee, er hat eine ähnlich gute Wirkung.
  • Im Fall der Fälle massieren Sie Ihren Bauch sanft (!) mit der flachen Hand und großen kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn, dabei bildet der Bauchnabel die Mitte des Radius.
  • Geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich auf neue Ernährungsgewohnheiten einzustellen. Gerade Rohkost bekommt nicht jedem. Schritt für Schritt klappt es am besten.
  • Würzen Sie mit Kräutern und Gewürzen wie Basilikum, Petersilie, Majoran, Koriander, Kardamom und den drei Teekräutern (Fenchel, Anis, Kümmel).
  • Setzen Sie auf Omega-3-Fettsäuren! Zum Beispiel mit Nüssen. Diese enthalten auch noch einfach ungesättigte Fette und fördern nützliche Darmbakterien.
  • Lassen Sie Fertigprodukte mit vielen unnatürlichen Zusatzstoffen nicht Ihre Ernährung dominieren! Alles, was industriell verarbeitet wurde, kann mehr Zucker, Salz, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe enthalten als Ihnen lieb ist. Je naturbelassener die Nahrung ist, die wir in den Mund schieben, desto besser.